Der Relaunch einer Website kann technisch eine heikle Angelegenheit sein, da es zu dem sogenannten Reichweitenknick kommen kann. Dabei verlieren betroffene Seiten viele gute Google Platzierungen und damit Traffic auf der Website, während gleichzeitig Kundenanfragen oder Verkäufe sinken. Wie lassen sich Ranking- und Traffic-Verluste verhindern? Und was sollten Sie beim Neustart einer Website beachten? Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.
Der Neustart einer Website findet in der Regel nicht nur optisch mit einem frischen und ansprechenderen Design, sondern vor allem auch technisch statt. Hinter den Kulissen wird die URL-Struktur optimiert und manchmal wechseln Unternehmen sogar die Domain – etwa nach einem Wechsel des Firmennamens. Das Ziel der Website-Erneuerung liegt auf der Hand: Durch die Rundum-Optimierung sollen die Rankings bei Suchmaschinen verbessert und mehr potentielle Kunden angesprochen werden. Doch wer nicht aufpasst, erreicht mitunter das exakte Gegenteil: Der Besucherstrom bricht stark ein. Das wird als Reichweitenknick bezeichnet. Er tritt dann auf, wenn die URLs der alten Website nicht mehr existieren und nicht sauber auf die neuen Seiten weitergeleitet werden. Aber auch zahlreiche weitere Relaunch-Fehler können zu Ranking-Verlusten führen und bedrohen den Erfolg des Online-Auftritts nach dem Neustart. Wenn Unternehmen viele Neukunden über die Website generieren, kann der Reichweitenknick empfindliche wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen, die sich im Nachhinein nur schwer beheben lassen.
Was kann beim Relaunch einer Website schiefgehen?
Die Liste der möglichen Fehler beim Relaunch ist lang. Wer sie verhindern möchte, sollte vor allem erst einmal wissen, was beim Neustart der Webseite so alles schiefgehen kann. Wir geben Ihnen einen kleinen Überblick der traffic-relevanten Stolpersteine.
1. Fehlende und fehlerhafte Weiterleitungen
Das wahrscheinlich größte Problem nach dem Relaunch einer Website besteht in fehlenden und fehlerhaften Weiterleitungen von den alten Seiten auf die Neuen. Sind keine 301-Weiterleitungen vorhanden, kommt es zwangsläufig zu Ranking-Verlusten, da Inhalte entweder doppelt oder gar nicht mehr vorliegen. Doch selbst Weiterleitungen können Probleme verursachen – durch Weiterleitungsschleifen, falsche Status-Codes und unpassende Link-Ziele.
2. Seiten von Indexierung ausgeschlossen
Ein weiterer häufiger Fehler besteht darin, dass Seiten in der robots.txt von der Indexierung ausgeschlossen werden und die Meta-Robots-Anweisung „noindex“ auf einer, mehrerer oder aller Seiten einer Website enthalten ist. Ein versehentlicher und unentdeckter „noindex“ kann fatale Folgen haben, weil die betroffene Seite dann nicht mehr auf den Suchmaschinenergebnisseiten (SERPs) gerankt wird.
3. Fehlerhafte interne Verlinkungen
Interne Verlinkungen zwischen Unterseiten der Webseite sind das A und O, um in den Suchmaschinen Relevanz zu einem bestimmten Thema aufzubauen. Werden die internen Links nach dem Relaunch fehlerhaft weitergeleitet, verlieren sie an Bedeutung. Deshalb müssen nach dem Neustart alle internen Links kontrolliert und ggf. überarbeitet und an die neue URL-Struktur angepasst werden.
4. Falsch konfigurierte Canonicals
Canonicals helfen beim Umgang mit mehrfach vorhandenen Inhalten (Duplicate Content). So wird sichergestellt, dass individueller Content nur einmal im Google Index geführt wird. Werden Canonicals beim Relaunch jedoch falsch übernommen oder fehlen sie sogar, kann es dazu kommen, dass von den Duplikaten genau die falschen URLs von Google gerankt werden.
5. Website-Inhalte fehlen komplett
Insbesondere Websites mit viel Content sollten vor dem Relaunch einen Content Audit (Bestandsaufnahme der Inhalte) machen, damit zum Neustart auch wirklich alle Inhalte migriert wurden und auf der neuen Website vorhanden sind.
6. Meta-Angaben werden nicht übernommen
Mit den Meta-Angaben wird u.a. die Darstellung eines Beitrags auf den Suchergebnisseiten gesteuert. Werden diese nicht mehr an Google übergeben, entscheidet die Suchmaschine selbst was angezeigt werden soll. Das kann mal gut passen, muss aber nicht. Dieser unnötige Steuerungsverlust kann zu einem Rückgang der Klickraten führen.
7. SSL-Zertifikat nicht vergessen
Beim Homepage-Umzug sollte unbedingt auch an das SSL-Zertifikat gedacht werden, da fehlendes SSL zu Rankingverlusten und Rechtsunsicherheit führen kann.
So funktioniert der Relauench einer Website einwandfrei
Um Reichweitenverluste zu vermeiden sollten nur sehr erfahrene Nutzer einen Relaunch selbst durchführen. Eine erfahrene SEO-Agentur wie xtraz digital kann Sie bei allen Fragen rund um die Weiterentwicklung des Online-Auftritts professionell beraten. Für alle die das Risiko lieben haben wir aber eine kurze Übersicht der wichtigsten Schritte zusammengestellt.
1. URL-Liste der alten Website erstellen
Machen Sie eine umfassende Bestandsaufnahme mit allen URLs der alten Website. Insbesondere bei großen Plattformen und Shops können dies hunderte oder tausende von Unterseiten sein.
2. URL-Mapping durchführen
Mithilfe des URL-Mappings werden den Seiten der vorherigen Homepage jeweils eine Seite auf der neuen Website zugewiesen und dorthin weitergeleitet.
3. Eintragungen in der .htaccess-Datei vornehmen
Anschließend müssen Sie die Weiterleitungen mit dem Status-Code 301 auch in die .htaccess-Datei eintragen. Bevor sie die veränderte .htaccess-Datei hochladen, sollten Sie unbedingt die Syntax mit einem Tool kontrollieren. Unerfahrene Anwender sollten auf gar keinen Fall eigenhändig Änderungen an der .htaccess vornehmen, da dies zu schweren Fehlern auf der Website führen kann.
4. Interne Links anpassen
Sind alle Vorbereitungen getroffen, müssen auf sämtlichen Seiten und Beiträgen einer Website die internen Links kontrolliert und ggf. angepasst werden, da es nicht genügt, die bisherigen Links einfach weiterzuleiten. Händisch ist dies eine sehr umfangreiche Arbeit. Abhängig vom gewählten Content Management System gibt es aber Programme die das automatisieren können.
5. Einstellungen in Google Search Console vornehmen
In der Google Search Console sollten nach dem Relaunch die neuen Sitemaps hinterlegt werden.
6. Website, Rankings und Traffic-Entwicklung genau im Auge behalten
In den Tagen und Wochen nach dem Website-Neustart zeigt sich, ob alle Änderungen und Korrekturen richtig durchgeführt wurden. Die Entwicklung sollte unbedingt genau beobachtet werden. Auf mögliche Veränderungen bei bspw. Google Rankings, Sitzungen oder Conversions sollten die Beteiligten umgehend reagieren und auf Fehlersuche gehen.
Fazit – Relaunch der Website in professionelle Hände geben
Der Erfolg eines Relaunches steht und fällt mit der technischen Umsetzung. Hier besteht eine große Pfadabhängigkeit: Fehler, die beim Neustart einer Website gemacht werden, können zu starken Reichweiteverlusten führen, die sich oft nur schwer wieder aufholen lassen. Sind die Rankings erst einmal verloren und ist der Besucherstrom abgerissen, ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Unternehmen, die auf Nummer sicher gehen wollen, sollten sich deshalb unbedingt von einer professionellen SEO-Agentur wie xtraz digital beim Relaunch betreuen lassen. Denn bei der Begleitung von Website-Neustarts spielt langjährige Erfahrung mit möglichst vielen Anwendungsfällen eine entscheidende Rolle. Sie möchten den Relaunch mit einem attraktiven Redesign und einer technischen Optimierung Ihrer Website beginnen? Dann planen Sie die Weiterentwicklung Ihres Web-Auftritts gemeinsam mit uns – wir beraten Sie gern!