In der sich ständig wandelnden Welt des digitalen B2B-Marketings hat sich LinkedIn Ads Retargeting als leistungsstarkes Instrument für Unternehmen etabliert, die ihre Zielgruppen präzise ansprechen und effektiv durch den Verkaufstrichter führen möchten. Dieser umfassende Leitfaden bietet einen tiefen Einblick in die Welt des LinkedIn Remarketings und zeigt auf, wie B2B-Marketer diese Plattform optimal für ihre Kampagnen nutzen können.
In den folgenden Abschnitten werden wir uns eingehend mit den Vorteilen, Kosten, Zielen und praktischen Aspekten des Remarketings auf LinkedIn beschäftigen. Von der Einrichtung der notwendigen technischen Voraussetzungen über die Entwicklung zielgerichteter Strategien bis hin zur Optimierung laufender Kampagnen – dieser Artikel bietet wertvolles Wissen für Einsteiger und erfahrene Marketer gleichermaßen.
1. Vorteile von LinkedIn Ads Retargeting
LinkedIn Ads bieten einzigartige Vorteile für B2B-Marketingkampagnen, insbesondere im Bereich des Retargetings. Hier sind die wichtigsten Punkte:
1.1 DSGVO-konformes In-App-Retargeting
Ein herausragender Vorteil von LinkedIn Ads ist die Möglichkeit, DSGVO-konformes In-App-Retargeting durchzuführen. Dies bedeutet, dass Sie Ihre Zielgruppe innerhalb der LinkedIn-Plattform erneut ansprechen können, ohne dabei gegen strenge Datenschutzbestimmungen zu verstoßen. Das ist besonders wichtig für Unternehmen, die in der EU oder im DACH-Raum operieren.
1.2 Präzise Targeting-Kombinationen
LinkedIn ermöglicht äußerst genaue Targeting-Optionen. Sie können verschiedene Kriterien kombinieren, um Ihre ideale Zielgruppe zu erreichen:
– Berufliche Positionen
– Unternehmensgröße
– Branche
– Fähigkeiten
– Interessen
– und viele mehr
Diese Präzision führt zu einer höheren Relevanz Ihrer Anzeigen und damit zu besseren Ergebnissen.
1.3 Effektive Kampagnen mit geringen Streuverlusten
Dank der genauen Targeting-Möglichkeiten können Sie Ihre Botschaft genau an die richtigen Personen richten. Dies minimiert Streuverluste erheblich, was besonders bei B2B-Kampagnen von Vorteil ist, wo die Zielgruppe oft sehr spezifisch ist.
1.4 Erfolg mit relativ kleinen Budgets
Ein weiterer Vorteil von LinkedIn Ads Retargeting ist die Möglichkeit, auch mit vergleichsweise kleinen Budgets effektive Kampagnen zu fahren. Da Sie Ihre Anzeigen gezielt an Personen richten, die bereits Interesse gezeigt haben, können Sie Ihr Budget effizienter einsetzen und müssen nicht große Summen ausgeben, um Wirkung zu erzielen.
2. Kosten und Ziele
Lassen Sie uns nun einen genaueren Blick auf die Kosten und Ziele von LinkedIn Ads Retargeting-Kampagnen werfen.
2.1 Typische Kosten für B2B-Retargeting-Kampagnen
Für B2B-Retargeting-Kampagnen im DACH-Raum sollten Sie mit monatlichen Kosten zwischen 500 und 1.500 Euro rechnen. Diese Spanne kann natürlich je nach Branche, Zielgruppe und Wettbewerbsintensität variieren.
2.2 Kosten pro qualifiziertem Lead
Ein wichtiger Indikator für die Effizienz Ihrer Kampagne sind die Kosten pro qualifiziertem Lead. Bei gut optimierten LinkedIn Ads Retargeting-Kampagnen liegen diese typischerweise zwischen 50 und 200 Euro. Auch hier können die genauen Kosten je nach Branche und Produkt schwanken.
2.3 Hauptziel: Lead Nurturing
Das primäre Ziel von Retargeting-Kampagnen auf LinkedIn ist in der Regel das Lead Nurturing. Dabei geht es darum, Vertrauen aufzubauen und die Beziehung zu potenziellen Kunden zu vertiefen, die bereits Interesse gezeigt haben. Dies geschieht durch mehrere Touchpoints, bei denen Sie dem Lead wertvolle Informationen und relevante Inhalte präsentieren.
2.3.1 Die Bedeutung mehrerer Touchpoints
Im B2B-Bereich sind Kaufentscheidungen oft komplex und involvieren mehrere Entscheidungsträger. Durch wiederholte, relevante Kontakte (Touchpoints) können Sie:
– Das Bewusstsein für Ihre Marke stärken
– Vertrauen aufbauen
– Ihre Expertise demonstrieren
– Den Entscheidungsprozess positiv beeinflussen
2.3.2 Inhaltsstrategien für effektives Lead Nurturing
Um Ihre Lead Nurturing-Ziele zu erreichen, sollten Sie eine Vielzahl von Inhalten bereitstellen:
– Whitepaper und E-Books
– Fallstudien
– Webinare
– Produktdemonstrationen
– Branchenberichte
– Expertentipps und Best Practices
Stellen Sie sicher, dass diese Inhalte auf die spezifischen Interessen und Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe zugeschnitten sind.
3. Voraussetzungen und Zielgruppen
Um erfolgreiches Retargeting auf LinkedIn Ads durchzuführen, müssen einige grundlegende Voraussetzungen erfüllt sein.
3.1 LinkedIn Insight Tag
Das LinkedIn Insight Tag ist ein entscheidendes Element für Ihre Retargeting-Strategie. Es handelt sich um ein JavaScript-Snippet, das Sie auf Ihrer Website einbinden müssen. Dieses Tag ermöglicht es LinkedIn, Besucher Ihrer Website zu tracken und für späteres Retargeting zu markieren.
3.1.1 Installation des LinkedIn Insight Tags
Die Installation des Tags ist relativ einfach:
1. Melden Sie sich bei Ihrem LinkedIn Campaign Manager an
2. Navigieren Sie zu den Kontoressourcen
3. Wählen Sie “Insight Tag”
4. Folgen Sie den Anweisungen zur Installation
Stellen Sie sicher, dass das Tag auf allen relevanten Seiten Ihrer Website platziert ist.
3.2 Ausreichend Website-Traffic
Für effektives Retargeting benötigen Sie eine ausreichende Menge an Website-Traffic. Je mehr Besucher Ihre Website hat, desto größer ist der Pool potenzieller Nutzer für Ihr Retargeting.
3.2.1 Strategien zur Steigerung des Website-Traffics
Falls Ihr Traffic noch nicht ausreicht, hier einige Strategien zur Steigerung:
– Optimieren Sie Ihre Website für Suchmaschinen (SEO)
– Betreiben Sie Content Marketing durch einen regelmäßigen Blog
– Nutzen Sie Social Media zur Verbreitung Ihrer Inhalte
– Erwägen Sie bezahlte Werbung, um kurzfristig mehr Traffic zu generieren
3.3 Angelegte Retargeting-Zielgruppen
Sie müssen in Ihrem LinkedIn Campaign Manager Retargeting-Zielgruppen anlegen. Diese basieren auf den Daten, die das LinkedIn Insight Tag sammelt.
3.3.1 Arten von Retargeting-Zielgruppen
LinkedIn ermöglicht verschiedene Arten von Retargeting-Zielgruppen:
– Website-Besucher
– Video-Viewer
– Lead Gen Form-Interaktionen
– Company Page-Besucher
3.4 Mindestgröße der Zielgruppe
LinkedIn erfordert eine Mindestgröße von 300 Nutzern in einer Retargeting-Zielgruppe, bevor Sie diese für Anzeigen verwenden können. Diese Mindestgröße gewährleistet, dass Ihre Anzeigen eine ausreichende Reichweite haben und die Privatsphäre der Nutzer geschützt bleibt.
4. Segmentierung und Ausschlüsse
Eine effektive Segmentierung Ihrer Retargeting-Zielgruppen ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Kampagnen.
4.1 Segmentierung von Websitebesuchern
Sie können Ihre Websitebesucher basierend auf den von ihnen aufgerufenen Seiten segmentieren. Dies ermöglicht es Ihnen, sehr spezifische und relevante Anzeigen zu schalten.
4.1.1 Beispiele für Segmentierungen
– Besucher von Produktseiten
– Besucher des Preisrechners
– Leser bestimmter Blog-Kategorien
– Nutzer, die das Kontaktformular aufgerufen, aber nicht abgeschickt haben
4.2 Ausschlüsse vom Retargeting
Es gibt bestimmte Gruppen, die Sie vom Retargeting ausschließen sollten:
4.2.1 Eigene Mitarbeiter
Schließen Sie die IP-Adressen Ihres Unternehmens aus, um zu vermeiden, dass Sie Anzeigen an Ihre eigenen Mitarbeiter schalten.
4.2.2 Mitbewerber
Wenn möglich, identifizieren und schließen Sie Mitbewerber aus. Sie möchten Ihr Budget nicht dafür verwenden, Konkurrenten anzusprechen.
4.2.3 Unpassende Branchen
Abhängig von Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung gibt es möglicherweise ganze Branchen, die für Sie irrelevant sind. Schließen Sie diese aus, um Ihr Budget effizienter zu nutzen.
4.3 Zeitbasierte Segmentierung
Teilen Sie Ihre Retargeting-Zielgruppen in verschiedene Zeitsegmente ein:
– 30-Tage-Besucher
– 60-Tage-Besucher
– 90-Tage-Besucher
Dies ermöglicht es Ihnen, unterschiedliche Botschaften und Angebote basierend auf der Aktualität des Besuchs zu präsentieren.
5. DSGVO-Konformität
Die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist für Unternehmen, die in der EU oder im DACH-Raum operieren, von entscheidender Bedeutung.
5.1 In-App-Retargeting
Ein großer Vorteil von LinkedIn Ads ist, dass ein Großteil des Retargetings In-App stattfindet. Das bedeutet, dass LinkedIn die Daten innerhalb seiner eigenen Plattform verarbeitet, wo Nutzer bereits den Nutzungsbedingungen zugestimmt haben.
5.2 Website-Besucher Tracking
Für das Tracking von Website-Besuchern ist jedoch eine explizite Zustimmung der Nutzer erforderlich. Dies geschieht in der Regel durch einen Cookie-Banner oder eine ähnliche Einwilligungsmechanismus auf Ihrer Website.
5.3 Best Practices für DSGVO-Konformität
– Implementieren Sie ein transparentes Cookie-Consent-System
– Aktualisieren Sie Ihre Datenschutzerklärung, um LinkedIn Ads Retargeting zu erwähnen
– Bieten Sie Nutzern die Möglichkeit, ihre Einwilligung jederzeit zu widerrufen
– Speichern Sie Daten nicht länger als nötig und respektieren Sie die von LinkedIn festgelegten Zeiträume für Retargeting-Zielgruppen
6. Optimierung der Kampagnen
Die kontinuierliche Optimierung Ihrer LinkedIn Ads Retargeting-Kampagnen ist entscheidend für langfristigen Erfolg.
6.1 Ideale Anzeigenfrequenz
Für Retargeting-Kampagnen auf LinkedIn wird eine Anzeigenfrequenz von 7-10 pro Monat empfohlen. Dies stellt sicher, dass Ihre Zielgruppe regelmäßig mit Ihrer Botschaft in Kontakt kommt, ohne dass es als aufdringlich empfunden wird.
6.2 Vielfalt in den Anzeigen
Erstellen Sie viele verschiedene Anzeigenvarianten, um Ermüdungserscheinungen bei Ihrer Zielgruppe zu vermeiden. Variieren Sie:
– Bilder und Grafiken
– Überschriften
– Anzeigentexte
– Call-to-Actions (CTAs)
6.3 Anzeigenrotation
Stellen Sie die Anzeigenrotation auf “Gleichmäßiger Anzeigenturnus” ein. Dies gewährleistet, dass alle Ihre Anzeigenvarianten gleichmäßig ausgespielt werden, sodass Sie aussagekräftige Daten für A/B-Tests sammeln können.
6.4 Segmentspezifische Inhalte
Nutzen Sie die Aufteilung Ihrer Retargeting-Zielgruppen in 30-Tage- und 90-Tage-Segmente, um unterschiedliche Inhalte auszuspielen:
– 30-Tage-Segment: Fokussieren Sie sich auf spezifischere Produktinformationen oder Angebote
– 90-Tage-Segment: Konzentrieren Sie sich auf Markenbekanntheit und allgemeinere Botschaften
6.5 Regelmäßige Leistungsüberprüfung
Überprüfen Sie die Leistung Ihrer Kampagnen regelmäßig und passen Sie sie entsprechend an:
– Analysieren Sie Klickraten (CTR), Konversionsraten und Kosten pro Konversion
– Identifizieren Sie die bestperformenden Anzeigen und Zielgruppen
– Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Gebotsstrategien
– Passen Sie Ihre Budgets basierend auf der Leistung an
6.6 A/B-Testing
Führen Sie kontinuierlich A/B-Tests durch, um Ihre Kampagnen zu verbessern:
– Testen Sie verschiedene Anzeigenformate (z.B. Single Image Ads vs. Carousel Ads)
– Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Botschaften und Tonalitäten
– Vergleichen Sie verschiedene Landingpages
6.7 Saisonale Anpassungen
Berücksichtigen Sie saisonale Faktoren und Branchentrends in Ihren Kampagnen:
– Passen Sie Ihre Botschaften an wichtige Branchenereignisse oder Jahreszeiten an
– Erhöhen Sie möglicherweise Ihr Budget während Spitzenzeiten in Ihrer Branche
– Bereiten Sie spezielle Kampagnen für wichtige Geschäftszeiten vor (z.B. Ende des Geschäftsjahres)
7. Fazit
LinkedIn Ads Retargeting erweist sich als unverzichtbares Werkzeug im Arsenal moderner B2B-Marketer. Diese Strategie vereint Präzision, Effizienz und Datenschutzkonformität auf einzigartige Weise.
Um das volle Potenzial von LinkedIn Ads Retargeting auszuschöpfen, ist es entscheidend, eine durchdachte Strategie zu entwickeln, die Zielgruppen sorgfältig zu segmentieren und Kampagnen kontinuierlich zu optimieren. Mit dem richtigen Ansatz kann diese Plattform zu einem Schlüsselelement Ihrer B2B-Marketingstrategie werden, das nicht nur die Leadgenerierung verbessert, sondern auch langfristige Kundenbeziehungen fördert.
Denken Sie daran: Erfolg im digitalen Marketing ist ein fortlaufender Prozess. Bleiben Sie neugierig, testen Sie neue Ansätze und passen Sie Ihre Strategien basierend auf datengetriebenen Erkenntnissen an. Mit LinkedIn Ads Retargeting haben Sie ein leistungsstarkes Instrument an der Hand, um Ihre B2B-Marketingziele zu erreichen und Ihr Unternehmen in der digitalen Landschaft voranzubringen.