1-2-3 – Du bist raus: Google Ads Richtlinien werden verschärft

Google Richtlinien werden verschärft

Zukünftig wird der Suchmaschinenanbieter Google die Richtlinien für Anzeigen in seinem Werbenetzwerk deutlich verschärfen. Betroffen sind Google Ads, die gegen das Regelwerk des Unternehmens verstoßen. Insgesamt vier Verwarnungen – eine Warnung und drei sogenannte Strikes – soll es künftig geben, die schlimmstenfalls zur dauerhaften Kontosperrung bei Marketern führen. Wann liegt ein Verstoß vor und was sollten Werbetreibende unbedingt beachten? Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengestellt.

Die Nutzerfreundlichkeit steht beim Suchmaschinenanbieter Google im Mittelpunkt. Alle Bestrebungen des Unternehmens laufen darauf hinaus, den einzelnen Userinnen und Usern ein möglichst erfolgsversprechendes Sucherlebnis zu bieten, bei dem die User schnellstmöglich auf das gewünschte Ergebnis treffen – egal, ob es sich dabei um eine Information, ein Produkt oder eine Dienstleistung handelt. Für die Zusammenarbeit mit dem Suchmaschinenriesen hat das Unternehmen ein ausführliches Regelwerk geschaffen, das aus zahlreichen Richtlinien und Best Practices besteht. Auf diese Weise möchte der Suchanbieter für seine Nutzer möglichst relevante und qualitativ hochwertige Inhalte bereitstellen. Das betrifft die organischen Suchergebnisse, die geschalteten Werbeanzeigen und die Rezensionen für Produkte und Dienstleistungen durch Userinnen und User.

Betroffen von den Restriktionen in den Google-Ads-Richtlinien sind nicht nur Anzeigen in den SERPs, sondern im gesamten Werbenetzwerk wie beispielsweise auch bei YouTube. Um die Qualität der Werbeanzeigen sicherzustellen, hat der Suchmaschinenanbieter ein neues System von Verwarnungen eingeführt, die bis hin zur Kontosperrung führen können. So möchte Google vermeiden, dass Werbekunden für potentiell schädliche, illegale oder zulassungspflichtige Produkte und Dienstleistungen werben.


Google-Ads-Richtlinien: Was Werbetreibende unbedingt beachten müssen

Werbetreibende sollten sich unbedingt über die Inhalte der Google Ads Richtlinien informieren und sich regelmäßig über mögliche Änderungen auf dem Laufenden halten. Grundsätzlich sind insbesondere sensible gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen von möglichen Restriktionen betroffen: Themen und Branchen, zu denen keine Suchmaschinenwerbung geschaltet werden darf, sind z.B. Tabak, Drogen, Waffen, aber auch Hacker-Dienstleistungen, Spyware und Dokumentenfälschungen. Auch das Werben mit den Begriffen “Corona” oder “Covid” wurde von Google schnell unterbunden.

Als Arzneimittelhersteller kann man sich zertifizieren lassen, um eingeschränkt für Medikamente werben zu können. Allerdings ist die Verwendung von Begriffen mit Bezug auf verschreibungspflichtige Arzneimittel in den meisten Ländern nicht gestattet und Google führt eine Liste mit nicht freigegebene Substanzen für die Werbung, unabhängig von der behaupteten Rechtmäßigkeit, nicht erlaubt ist.

Ein weiterer Knackpunkt sind gesellschaftlich kontroverse Themen, wie beispielsweise die Werbung für Kryptowährungen. Diese war zeitweise verboten und ist aktuell (Stand August 2021) wieder erlaubt.

Werbetreibende sollten sich regelmäßig über neue Best Practices informieren, um Probleme mit den Google-Ads Richtlinien möglichst zu vermeiden. Die besonders stark von Verwarnungen und Abstrafungen betroffenen Themengebiete lassen sich in vier Großbereiche einteilen:

  • Unzulässige Inhalte: Google-Ads-Werbung für Produktfälschungen (Nachahmung von markenrechtlich geschützten Produkten), gefährliche Produkte oder Dienstleistungen (Drogen, Tabak, Waffen, Munition, Sprengstoff und weitere), für Produkte und Dienstleistungen, die unlauteres Verhalten fördern (Hackersoftware oder -anleitungen, Ghostwriting bei wissenschaftlichen Abschlussarbeiten) und unangemessene Inhalte (Werbeanzeigen, in denen für Hass, Intoleranz, Diskriminierung oder Gewalt geworben wird).
  • Unzulässige Praktiken: Missbrauch des Werbenetzwerks (beworbene Inhalte enthalten Malware oder führen in die Irre), Datenerfassung und Datennutzung (Missbrauch von persönlichen Daten auf den hinter der Werbeanzeige hinterlegten Zielseiten) sowie falsche Darstellungen (Inhalt der Werbeanzeige und Inhalt der hinterlegten Website stimmen nicht überein).
  • Eingeschränkt zulässige Inhalte: Pornografie, Alkohol, Urheberrechte, Glücksspiele, Gesundheit und Medizin, politische Inhalte, Finanzdienstleistungen, Marken und Recht (Kampagnen zu all diesen Themen sollten sehr sorgfältig geplant werden).
  • Redaktionelle und technische Anforderungen: Redaktionelle Anforderungen (Google-Ads-Anzeigen müssen professionell und redaktionell einwandfrei gestaltet sein), Anforderungen an Ziele (die hinter einer Anzeige hinterlegte URL muss eine positive Nutzerfahrung bieten), technische Anforderungen und Anforderungen an Anzeigenformate müssen erfüllt werden.

Wer wissentlich – oder unwissentlich – Inhalte erstellt, die den Werberichtlinien in den oben genannten Punkten widersprechen, wird recht wahrscheinlich abgestraft. Oft sind Werbetreibende von einer Penalty betroffen ohne zu wissen, was sie bei der Erstellung der Anzeigen falsch gemacht. Die sehr strikte Auslegung der Google-Ads-Richtlinien kann schnell zur endgültig Kontoschließung führen – die Eröffnung eines neuen Kontos ist dann für den Werbetreibenden, sein Unternehmen und für die betroffene Domain nicht mehr möglich. Marketer sollten sich deshalb im Zweifelsfall von einer erfahrenen Online-Marketing-Agentur wie xtraz digital beraten lassen, bevor es zu einer Verwarnung kommt.


Strafen bei Verstößen gegen Google-Ads-Richtlinien

TypAuslöserAuswirkung
WarnungEine Anzeige, die gegen die Google-Ads-Richtlinien verstößt, wird erstmals geschaltet.Die betroffene Anzeige wird entfernt.
Erste VerwarnungErneuter Verstoß innerhalb von 90 Tagen gegen eine Richtlinie, gegen die bereits verstoßen wurde.Kontosperrung für drei Tage, währenddessen wird die Auslieferung von Anzeigen vollständig ausgesetzt.
Zweite VerwarnungWeiterer Verstoß gegen eine Richtlinie, gegen die innerhalb von 90 Tagen verstoßen wurde.Das Konto wird für sieben Tage gesperrt und die Auslieferung von Anzeigen in dieser Zeit unterbrochen. Dies gilt als letzte Warnung vor der dauerhaften Kontosperrung.
Dritte VerwarnungEin weiterer Verstoß gegen Ads-Richtlinien innerhalb von 90 Tagen, gegen die bereits zuvor verstoßen wurde.Eine dauerhafte Kontosperrung findet statt, neue Konten können nicht mehr erstellt werden.

Was sind Google Richtlinien?

Bei Google Richtlinien handelt es sich um ein Regelwerk des Suchmaschinenanbieters, in denen für Webmaster, Publisher und Werbetreibende Anforderungen definiert sind, an die sich die Akteure möglichst halten sollten, um erfolgreich mit Google zusammenzuarbeiten und Abstrafungen zu vermeiden. Zu den Google Richtlinien zählen etwa die Google-Ads-Richtlinien und die Google Webmaster Guidelines. Ein Verstoß gegen die Ads-Richtlinien kann ab September 2021 verstärkt zu Sperrungen des Werbekontos führen.

  • Google Webmaster Guidelines: Regelungen und Best Practices für Webmaster und Publisher, die relevante Inhalte von Websites zu bestimmten Suchanfragen organisch erfolgreich anzeigen lassen. Wer sich bewusst oder unbewusst nicht an die Regeln hält, riskiert Rankingverluste und Abstrafungen.
  • Google-Ads-Richtlinien: Das Regelwerk für Werbetreibende dient zum einen der Einhaltung von regionalen Gesetzen und soll zugleich eine möglichst positive Erfahrung mit Online-Werbeanzeigen für Nutzende ermöglichen.

  • Fazit – Verschärfte Google Richtlinien: Nutzerfreundlichkeit im Fokus

    Das Vorgehen von Google in Bezug auf die Abstrafung unlauterer Werbung ist absolut folgerichtig. Denn das Ziel des Suchmaschinenbetreibers besteht grundsätzlich darin, sowohl für Nutzende als auch Werbetreibende eine verlässliche Umgebung zu schaffen, in der für Produkte und Dienstleistungen geworben werden kann. Um eine hohe Qualität der Inhalte von Werbeanzeigen sicherzustellen, hat das Unternehmen in den Google-Ads-Richtlinien festgelegt, welche Inhalte in Anzeigen nicht dargestellt werden dürfen. Dazu zählen „Unlauteres Verhalten ermöglichen“, „Nicht freigegebene Substanzen“ und „Gefährliche Produkte oder Dienstleistungen“. Als Online-Marketing-Agentur unterstützt xtraz digital Werbetreibende bei der effizienten, ergebnisorientierten und richtlinienkonformen Gestaltung von Suchmaschinenwerbung, sowie der Planung, Umsetzung und Evaluierung von Online-Werbekampagnen.